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Immobilien-Blog

Immobilien am Zürichsee

Freitag, 30. Oktober 2020

Immobilien am Zürichsee

Corona-Krise kurbelt Immobilienmarkt an

Die Corona-Krise verändert die Bedürfnisse der Bevölkerung an die eigenen vier Wände. Das aktuelle Immo-Monitoring von Wüest Partner widmet sich diesem Thema. Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten.

Sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen, wird wegen der Corona-Krise noch wichtiger: Zuletzt haben mehr Menschen eine neue Wohnung gesucht. In den vergangenen Monaten verbrachten die meisten Menschen mehr Zeit zu Hause als vor der Corona-Pandemie. Dadurch hat sich bei vielen die Zufriedenheit mit der Wohnung und die Ansprüche an das eigene Heim verändert. Was bedeutet das für den Immobilienmarkt? Das Zürcher Beratungsunternehmen Wüest Partner hat in seinem am Donnerstag publizierten Immo-Monitoring genau diese Aspekte thematisiert – für die Schweiz, aber auch die Zürichseeregion. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:

Wunsch nach neuer Wohnung

Menschen, die in den letzten Monaten oft im Homeoffice gearbeitet haben, sind häufiger unzufrieden mit ihrer aktuellen Wohnsituation als Personen, die weniger von zu Hause aus tätig waren. Entsprechend hat die Suche insbesondere nach Wohneigentum zugenommen. Für die Region Zimmerberg sind es zum Beispiel für den September 1500 Suchabos für Eigentumswohnungen – ein Plus von 10 Prozent. Für die Region Pfannenstiel beträgt das Plus sogar 20 Prozent (1’600 Suchabos). Sogar 26 Prozent mehr Suchabos sind für Einfamilienhäuser am linken Zürichseeufer registriert.

Robert Weinert, Leiter Immo-Monitoring, sieht einen klaren Grund, warum vor allem Wohneigentum stärker nachgefragt wird: «Eigentumsobjekte sind im Schnitt geräumiger. Einfamilienhäuser haben zudem den Vorteil, mit ihrem Aussenraum privaten Platz im Freien zu haben.» Ausserdem sei in der aktuellen Tiefzinspolitik Wohneigentum nach wie vor attraktiv.

Wunsch nach grösserer Wohnung

Wer öfters zu Hause arbeitet, wünscht sich nicht nur eine geräumigere Wohnung oder einen Sitzplatz im Freien, sondern auch ein separates Arbeitszimmer. Tatsächlich werden vermehrt grössere Objekte gesucht. Die Studie von Wüest Partner zeigt aber auch: Kleinere Wohnungen verzeichnen insbesondere am Zürichsee nach wie vor eine grosse Nachfrage. Robert Weinert begründet dies mit dem sehr hohen Preisniveau am Zürichsee: «Nicht alle können sich eine grosse Wohnung leisten, also muss man Abstriche machen.»

Die Reaktion der Immobilienfirmen

Wie reagieren die Immobilienentwickler auf die neuen Bedürfnisse der Bevölkerung? Für konkrete Aussagen ist es zu früh. «Man sollte die kurzfristigen Auswirkungen der Covid-Pandemie nicht überinterpretieren. Immobilienentwickler denken langfristig, versuchen zu antizipieren, welche Trends sich über längere Zeit etablieren«, sagt Robert Weinert. Eine Feststellung macht er aber doch: In Wohnüberbauungen werden immer öfter auch Räume geplant, die man als Co-Working-Arbeitsplätze nutzen kann. So beispielsweise in der «Lokstadt» in Winterthur.

Preisentwicklung am Zürichsee

Obwohl die Zürichseeregion bereits sehr hohe Immobilienpreise hat, steigen diese weiter. Stand Mitte 2020 erhöhte sich der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt um über 2 Prozent, für Einfamilienhäuser gar um über 5 Prozent. Das ist deutlich mehr als der Schweizer Durchschnitt. Von einer Stagnation, wie sie die Immobilienmakler am Zürichsee festgestellt haben, scheint laut der Studie von Wüest Partner keine Rede mehr zu sein. Ein Grund, dass die Preisspirale weiter nach oben dreht, könnte laut Robert Weinert die eher geringere Bautätigkeit im Bereich Neubauten sein. Es gebe zwar Ersatzbauten, effektiv zusätzliche Wohnungen entstünden im Moment aber eher wenig. Diese Kombination – wenige neue Wohnungen, aber eine solide Nachfrage – lässt die Preise steigen. Konkret: Für ein 5-Zimmer-Einfamilienhaus im Bezirk Horgen zahlt man im Schnitt 1,4 Millionen Franken, für eines im Bezirk Meilen 1,5 Millionen. Eine Vierzimmer-Eigentumswohnung ist am linken Ufer für 1,2, am rechten Ufer für 1,3 Millionen zu haben. Eine 4-Zimmer-Mietwohnung schliesslich kostet am Zimmerberg im Schnitt monatlich 2000 Franken, am Pfannenstiel 2100 Franken.

Immobiliencrash am Zürichsee

Die Immobilienpreise steigen, ebenso der Wunsch nach hoher Lebensqualität. Weil man etwa Abstriche beim Reisen macht, steigt die Zahlungsbereitschaft an anderen Orten. Entsprechend sieht Robert Weinert tatsächlich ein gewisses Überhitzungspotenzial. «Es ist unklar, welche langfristigen Konsequenzen die Pandemie zum Beispiel im Arbeitsmarkt hat. Es dürfte in einigen Branchen zu einem Beschäftigungsrückgang oder Reallohneinbussen kommen.» Genau diese Schere zwischen Preisentwicklung bei Immobilien und der Lohnentwicklung kann gefährlich sein.

Gegen eine Überhitzung am Zürichsee spricht, dass wertschöpfungsstarke Branchen mit höheren Einkommen von der Corona-Pandemie bislang weniger stark betroffen sind als andere Branchen. «Damit dürften viele potenzielle Nachfrager nach Wohneigentum am Zürichsee wenig oder nur geringe Lohneinbussen in Kauf nehmen müssen», sagt Weinert.

Artikel vom 23.10.2020 Zürichsee Zeitung

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